Hörstörungen

Was tun, wenn es im Ohr pfeift, klingelt oder rauscht? Wer an Tinnitus leidet, verliert oft die Lebenslust und die Hoffnung auf Besserung. Dies muss nicht sein!
Unser Ziel ist es, Ihnen einen bestmöglichen Überblick zu verschaffen, über die Behandlungsmöglichkeiten von Tinnitus und ähnlichen Innenohrerkrankungen wie die durch Tinnitus bedingte Schwerhörigkeit, Druck im Ohr, Schwindel, Morbus Menière, Hörsturz und Hörverzerrung.

Einer neuen Studie zurfolge hat fast ein Viertel der Bevölkerung schon einmal „Ohrensausen“ erlebt. Fast 10% hören diese Ohrgeräusche ununterbrochen für 5 Minuten und länger. Bei 3% spricht man schon von chronischem Tinnitus. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto grösser sind die Erfolgschancen auf Heilung.

Die wichtigste und ermutigendste Information ist die Tatsache, dass Tinnitus in 99% aller Fälle eine gutartige Ursache hat. Er kann als ein natürliches Risiko des modernen Lebens und Teil des Alterungsprozesses betrachtet werden. Um sich über das letzte Prozent noch sicher zu sein, sollte ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. Ist die Diagnose dann gutartig, zeigen Medikamente mit ihren Nebenwirkungen oder chirurgische Eingriffe kaum positive Wirkung.

Verlieren Sie jedoch nicht die Hoffnung!

Tipps zur richtigen Ohrenpflege
Selbstreinigung der Ohren sanft unterstützen
Das Wichtigste gleich vorab: Unsere Ohren, genauer gesagt die Gehörgänge, reinigen sich selbst. Und das rund um die Uhr. Winzige Härchen transportieren mit ihren ständigen Flimmerbewegungen alles in Richtung Ohrmuscheln, was aus dem Gehörgang zu entsorgen ist: Überschüssiges Ohr(en)schmalz, abgestoßene Hautschüppchen sowie Schmutz- und Staubpartikel. Das alles kann dann von den Ohrmuscheln entfernt werden – beispielsweise mit einem Waschlappen oder Wattepad, angefeuchtet mit etwas lauwarmen Wasser. Damit ist der Ohrenpflege genüge getan: Bis zur Öffnung des Gehörganges und kein Stück weiter.
Alternativ kann man beim Duschen oder bei der Haarwäsche etwas Wasser in die Ohren laufen lassen und danach die Ohrmuscheln mit einem weichen Tuch abtrocknen. Am besten sollten Shampoo oder Seife im Zuge dieser Säuberungsaktion nicht in den Gehörgang gelangen. Ist die Haut der Ohrmuscheln trocken und juckt, hilft es oft, einfach ein paar Tropfen Babyöl auf die Ohrmuscheln zu geben und vorsichtig einzureiben. Wichtig ist es auch, die Haut hinter den Ohren regelmäßig zu waschen und gut abzutrocknen. Vor allem bei Kindern können dort sonst Entzündungen auftreten.
Finger weg von Wattestäbchen
Die sind ja so praktisch… Stimmt, etwa zur Kleinteilreinigung und Ähnlichem. Doch in den Ohren haben Wattestäbchen nichts zu suchen. Denn zum einen kann der harte Innenteil der Stäbchen die Haut des Gehörgangs schädigen. Das zieht häufig schmerzhafte Entzündungen des Gehörgangs und Ekzeme nach sich. Auch das empfindliche Trommelfell selbst kann gereizt oder sogar verletzt werden. Zum anderen wird durch den Einsatz von Wattestäbchen das Ohrenschmalz oft noch tiefer in den Gehörgang und bis vor das Trommelfell geschoben. Das kann dazu führen, dass das Ohrenschmalz eintrocknet und einen harten Pfropf bildet. Dieser klebt am Trommelfell und übt damit ständig Druck aus oder er „klöttert“ im Ohr hin und her. In diesem Fall sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen und den Schmalzpropfen fachgerecht entfernen lassen.

Menschen, die gar nicht auf Wattestäbchen verzichten wollen, können auf Wattestäbchen für Babys umsteigen. Bei ihnen verdickt sich die Watte, so dass aufgrund dieser eingebauten Sicherheitszone die Stäbchen gar nicht so tief ins Ohr gelangen können und wirklich nur das äußere Ohr gereinigt wird.
Ein paar Worte zum Ohrenschmalz
Ohrenschmalz ist keineswegs Schmutz. Vielmehr erfüllt das klebrige Sekret der Gehörgangsdrüsen sehr erwünschte Aufgaben. Es fettet die Haut des Gehörgangs ein und hält sie damit geschmeidig. Zudem wird der wichtige Säureschutzmantel, der das Eindringen von Krankheitserregern verhindert, durch das Ohrenschmalz aufrecht gehalten.
Bei einigen Menschen wird allerdings zu viel Ohrenschmalz produziert. Dann kommt es vor, dass sich im Gehörgang ein harter Pfropf bildet, der das Hörvermögen erheblich beeinträchtigt. Darüber hinaus wird der Schmalzpfropf meist als unangenehm empfunden. Wer übermäßig Ohrenschmalz bildet, sollte dieses regelmäßig – am besten im Turnus von drei Monaten – professionell vom HNO-Arzt entfernen lassen. Dies geschieht in der Regel durch Absaugen: Der Schmalzpfropfen wird mittels eines dünnen Metallröhrchens aus dem Gehörgang angesaugt und so entfernt. Eine weitere Methode ist, den Pfropfen mit Hilfe eines kleinen Häkchens aus dem Gehörgang zu ziehen. Falls der Pfropfen zu fest sitzt, was oft in Folge von Manipulationen der Fall ist, wird er mit körperwarmen Wasser ausgespült.