Schlafmedizin-Schnarchmedizin

Schlafbezogene Atemstörungen und/oder Schnarchen können vielfältige Ursachen haben. Mit Hilfe der HNO-Endoskopie und der Polysomnografie (Schlafmessung) kann das Spektrum von leichtem Schnarchen bis hin zum schweren, obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom abgeklärt werden.

Entstehung des Schnarchens

Im Schlaf kommt es zu einer Erschlaffung der Muskulatur des Nasen-Rachen-Raumes. Die erschlaffte Muskulatur wird durch den Luftstrom beim Atmen in Schwingungen versetzt und dies wiederum erzeigt das Schnarchgeräusch.

Arten des Schnarchens

Man unterscheidet zwei Formen des Schnarchens
1. Schnarchen ohne Atemstörung – keine Störung des Atemrhythmus
2. Schnarchen mit Atemstörung – hier kann es zu Atemaussetzern (die länger als 10 Sekunden sind) kommen.
Erst die Untersuchung kann zeigen, ob Sie ein „gewöhnlicher Schnarcher“ sind oder ob Sie bereits an einem Schlafapnoe-Syndrom leiden.

Ursachen des Schnarchens

  • Behinderung der Nasenatmung: vergrößerte Nasenmuscheln, Verkrümmung der Nasenscheidewand, chron. Nasennebenhöhlenentzündung, Nasenpolypen.
  • Behinderung im Rachenbereich: schlaffes Gaumensegel, langes Zäpfchen, vergrößerte Gaumenmandeln
  • Übergewicht
  • Starkes Herabsetzen der Muskelspannung im Schlaf durch: Genuss von Alkohol am Abend, Einnahme von Schlaftabletten.

Behandlungsmöglichkeiten des Schnarchens

  • Korrektur der Nasenscheidewandverschiebung
  • Verkleinerung der Nasenmuscheln
  • Versteifung des Gaumens und Kürzung des Zäpfchens
  • Erweiterung des Gaumenbogens und Kürzung des Zäpfchens

Schnarchen & Schlafapnoe – Definition und Häufigkeit

Schnarchen ist sehr häufig und nimmt mit steigenden Alter zu: Nahezu jeder Zweite ist betroffen. In vielen Fällen ist es für die eigene Gesundheit ungefährlich, aber es kann auch ein Anzeichen für schwerwiegende gesundheitliche Probleme sein. Hinzu kommt, dass die Schnarchgeräusche für den Partner oft enorm belastend sind, weil er immer wieder in seinem Schlaf unterbrochen wird. Nicht umsonst suchen Schnarcher meist nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf dringendes Bitten ihres Partners eine Hals-Nasen-Ohren-Praxis auf.
Dieser Schritt ist generell empfehlenswert, vor allem, wenn der Betreffende laut und unregelmäßig schnarcht. Denn anders als beim einfachen Schnarchen kann unregelmäßiges Schnarchen ein Anzeichen für Atmungsstörungen sein, beispielsweise für eine obstruktive Schlafapnoe. Deshalb muss lautstarkes und unregelmäßiges Schnarchen in jedem Fall abgeklärt und behandelt werden.
schlaf2Die Schlafapnoe ist klar vom „normalen“, dem so genannten einfachen oder primären Schnarchen abzugrenzen. Bei einer Schlafapnoe ist die Regulation der Atmung gestört, was potenziell lebensbedrohlich sein kann. Darauf deutet bereits der Name dieser Erkrankung hin.

Der aus dem Griechischen stammende Begriff „Apnoe“ bedeutet nichts anderes als Atemstillstand – bei der Schlafapnoe handelt es sich mithin um einen Atemstillstand im Schlaf. Dazu kommt es, weil die oberen Atmwege der Patienten stark verengt sind. Das behindert die Atmung nicht nur, sondern kann zu deren vollständigem Aussetzen führen – natürlich nur für wenige Sekunden.
Das Schlafapnoe die Nachtruhe stört und entsprechend zu mitunter extremer Schläfrigkeit tagsüber mit Konzentrationsproblemen führt, liegt nahe. Die Betroffenen sind jedoch noch einer ganzen Reihe weiterer Gefahren für die Gesundheit ausgesetzt. Inzwischen ist bekannt, dass Schlafapnoe zu Bluthochdruck sowie bei Männern auch zu Potenzstörungen führen kann. Weiterhin erhöhen die nächtlichen Atemaussetzer das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Genaue Zahlen zur Häufigkeit von Schlafapnoe gibt es nicht, denn viele der Patienten nehmen auf Grund der vermeintlichen „Banalität“ ihres Schnarchens keinen ärztlichen Rat in Anspruch. Daher ist die Dunkelziffer sehr hoch. Schätzungen zu Folge sind etwa 4% der erwachsenen Gesamtbevölkerung hierzulande von einer Schlafapnoe betroffen – je älter, desto häufiger. Männer leiden deutlich öfter unter den nächtlichen Atemstillständen, allen voran Übergewichtige: 80% der Patienten bringen zu viele Kilos auf die Waage.