Tritt häufig auf nach Schlaganfällen, seltener nach Traumen und Operationen. Teilweise fällt der Schluckreflex komplett aus. Teilweise kann geschluckt werden und Nahrungspartikel gelangen in die Atemwege. Dies kann hörbar (Husten, Räuspern) geschehen, aber auch leise (stille Aspirationen). Letztgenannte Form der Dysphagie wird leicht übersehen, da der Patient normal zu essen scheint. Nichtbehandelte Dysphagien führen zu Pneumonien (Lungenentzündungen).
Störungen des Schluckaktes treten in der Regel bei geriatischen Erkrankungen auf (Schlaganfall, Systemerkrankungen) oder auch bei neurologischen Entwicklungsstörungen im Kindesalter auf.
Dramatisch ist, daß viele Schluckerkrankungen erst sehr spät oder gar nicht erkannt werden. Typische Symptome wie starke Verschleimung der Lunge, Lungenentzündungen (Pneumonie), Entkräftigung oder auch starke Gewichtsabnahme werden häufig anders gedeutet und behandelt.
Dass eine Schluckstörung vorliegt, bedeutet meist nicht, daß der Patient seinen Mund nicht mehr leer bekommt. Es bedeutet, dass Geschlucktes oder in den Rachen Gelaufenes ganz oder teilweise in die Atemwege und die Lunge gerät, statt in die Speiseröhre (Oesophagus). Eine herabgesetzte Sensibilität verhindert dabei oft ein Husten, so daß sich Fremdkörper unbemerkt in der Lunge sammeln. Die Folge ist nicht selten eine Lungenentzündung, die auch tödlich verlaufen kann.
Ist die Schluckstörung erkannt, kann durch logopädische Übungen die Sensibilität verbessert werden, um zum Beispiel den Würg- und den Hustenreflex wieder herzustellen oder zu verbessern. So kann unkontrolliertes und unbemerktes Eindringen von Speisen in die Atemwege vermindert, bzw. verhindert werden.